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Nils Nova, 4 Entries

Als Kind eines Salvadorianers und einer Schweizerin am 1. Juni 1968 im mittelamerikanischen El Salvador geboren und daselbst aufgewachsen, übersiedelt Nils Nova im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern nach Luzern. Zu Beginn seiner Künstlerkarriere steht ein Unfall, bei dem er sich eine Rückenverletzung zuzieht. So zur Beendigung seiner beruflichen Laufbahn als Bootsbauer gezwungen, nimmt er 1998 den Studiengang „Bildende Kunst“ an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern auf. Nach dem Diplom im Jahre 2001 erhält er einen Vertrag mit dem Luzerner Galeristen Urs Meile, der ihn an die Kölner Kunstmesse mitnimmt; darauf folgen Einladungen zur Teilnahme an verschiedenen Gruppenausstellungen, unter anderem am „Projekt Zentralschweiz“ im Kunstmuseum Luzern.

Bereits 2001 erhält Nils Nova auch zum ersten Mal, wie dann erneut in den Jahren 2004 und 2005, den Eidgenössischen Preis für freie Kunst, sowie 2002 den Manor-Kunstpreis. Die mit letzterem verbundene Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern macht den Künstler einem grösseren Publikum bekannt. Ein Stipendium der Visarte Zentralschweiz ermöglicht ihm 2004 einen Atelieraufenthalt in Paris. Im selben Jahr erhält er einen Werkbeitrag von Stadt und Kanton Luzern. Seither ist er auch jedes Jahr an der Jahresausstellung zum Zentralschweizer Kunstschaffen im Kunstmuseum Luzern sowie ebendort in der Ausstellung „Top of Central Switzerland“ (2007/2008) mit Arbeiten vertreten. International macht Nils Nova vor allem 2004 mit einer Einzelausstellung in der Galerie Linc Art in San Francisco und im Rahmen einer Gruppenausstellung organisiert vom Centre Culturel Suisse an der Place Vendôme in Paris auf sich aufmerksam. Eine weitere Einzelpräsentation folgt im Jahre 2005 in der Galerie Gabrielle Maubrie in Paris. 2007 stellt der Künstler unter dem Titel „Zwielicht“ sein bisheriges Schaffen im Museum Bellpark in Kriens vor.

Nils Nova arbeitet multimedial: Seine zunächst vorwiegend als Einzelwerke gefertigten meist abstrakten Malereien, sowie Zeichnungen und Videos finden in teilweise umgearbeiteter Form Platz in raumgreifenden Installationen. Diese korrespondieren jeweils perfekt mit dem Ort ihrer Präsentation, so dass die beiden Bereiche – gegebener Ausstellungsraum einerseits, Werke des Künstlers andererseits – letztlich kaum mehr zu unterscheiden sind. Als Fundus für sein Schaffen dient Nils Nova sein ganz persönlicher bikultureller Hintergrund, vor allem aber Film, Fernsehen und ganz allgemein die Popkultur. Sein Interesse für bild- und wahrnehmungstheoretische Fragen führt ihn auch immer wieder zurück in die Kunstgeschichte. Das kunst- und kulturhistorische Zitat, das insbesondere über Marcel Duchamps Ready Mades und später über die Werke der Vertreter der so genannten Appropriation Art selber schon Eingang in die Kunstgeschichte gefunden hat, findet – losgelöst von seinem ursprünglichen narrativen Zusammenhang – Eingang in einen neuen, bisweilen wiederum erzählerischen Kontext. Hinter diesem Vorgehen steckt nicht zuletzt ein sehr konzeptueller Ansatz, mit dem Nils Nova darauf abzielt, auf dezidiert sinnliche Weise die Strukturen der Wahrnehmung und der Kunstpräsentation zu reflektieren.

Isabel Fluri
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