August Babberger, 20 Entries
Die Familie Babberger zieht 1895 von Hausen im Wiesental (D) nach Basel. Nach der obligatorischen Schulzeit beginnt August Babberger 1901 eine Lehre als Flachmaler und tritt gleichzeitig in die Allgemeine Kunstgewerbeschule Basel ein. 1908 besucht er auf Empfehlung von Hans Thoma (1839-1924) für ein Jahr die Radierungsklasse der Kunstschule in Karlsruhe und erhält ein Stipendium an die "Accademia Internationale di belle Arti" in Florenz, wo er von 1909 bis 1911 Schüler von Augusto Giacometti (1877-1947) ist. Dort begegnet er der Luzerner Malerin und Dichterin Anna Maria Tobler, die er 1912 heiratet.
Babbergers frühe Arbeiten sind geprägt vom Symbolismus und vom Jugendstil. Unverkennbar ist die Verwandtschaft zu seinem Vorbild Ferdinand Hodler, der um 1900 als Hauptvertreter des Symbolismus in der Schweiz gilt. Mit Hodlers Formempfinden und Weltanschauung setzt er sich auch in Florenz auseinander. Nach seinem Studienaufenthalt in Florenz wendet er sich vermehrt dem Themenbereich Figur und Landschaft zu und lässt um 1915 Züge expressionistischer Stilprinzipien in sein Werk einfliessen. Von 1912 bis 1920 lebt das Künstlerpaar Babberger in Frankfurt am Main, wo Babberger autodidaktisch tätig ist. Am Ende seines Studienaufenthaltes in Florenz beginnt Babberger vermehrt die menschliche Figur der Landschaft unterzuordnen, die um 1915 Richtung Expressionismus tendieren.
Mit seiner Frau besucht er oft die Innerschweiz und ist angetan von der Berg- und Seenlandschaft, die ihn zu Gemälden inspiriert. Ab 1918 verbringt er jeweils die Sommermonate in einer Alphütte auf dem Klausenpass. In der Abgeschiedenheit der Bergwelt entstehen zahlreiche Landschaftsbilder, die sein pantheistisches Lebensgefühl widerspiegeln, nämlich die Einbindung des Menschen und der Natur in eine kosmische Weltordnung. Er schliesst 1925 Bekanntschaft mit Heinrich Danioth (1896-1953) und Erna Schillig (1900-1993), zwei Kunstschaffende, welche sich dem "Urner Kreis", der sich um Babberger gebildet hat, anschliessen und zu Babbergers wichtigsten Weggefährten zählen.
1920 nimmt Babberger die Lehrtätigkeit für dekorative Malerei und Wandmalerei an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe auf, deren Direktor er von 1923 bis 1930 wird. In dieser Zeit widmet er sich vermehrt überdimensionierten Figurenkompositionen, ornamentalen und dekorativen Flächen. Es entstehen mehrteilige grossformatige Gemälde mit allegorischem Inhalt, in denen er Werden und Vergehen, Harmonie und Lebensglück thematisiert. Parallel dazu richtet er nach wie vor sein Augenmerk auf die Landschaftsmalerei. Durch die Nationalsozialisten wird Babberger 1933 als entarteter Künstler seines Lehramtes enthoben. Er emigriert darauf in die Innerschweiz und lebt bis zu seinem Tod in Altdorf.
August Babbergers Gesamtwerk wird 1936/37 von Karlsruhe nach Altdorf überführt. Seine spätere Lebensgefährtin Erna Schillig, die durch ein Heiratsversprechen Alleinerbin wird, betreut den Nachlass bis 1962. 1956 beginnt sie, Werke an Museen in der Schweiz und Deutschland zu verschenken. Vor allem 1962 gelangen grosse Teile des künstlerischen Nachlasses in den Besitz der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
Cornelia Ackermann
Babbergers frühe Arbeiten sind geprägt vom Symbolismus und vom Jugendstil. Unverkennbar ist die Verwandtschaft zu seinem Vorbild Ferdinand Hodler, der um 1900 als Hauptvertreter des Symbolismus in der Schweiz gilt. Mit Hodlers Formempfinden und Weltanschauung setzt er sich auch in Florenz auseinander. Nach seinem Studienaufenthalt in Florenz wendet er sich vermehrt dem Themenbereich Figur und Landschaft zu und lässt um 1915 Züge expressionistischer Stilprinzipien in sein Werk einfliessen. Von 1912 bis 1920 lebt das Künstlerpaar Babberger in Frankfurt am Main, wo Babberger autodidaktisch tätig ist. Am Ende seines Studienaufenthaltes in Florenz beginnt Babberger vermehrt die menschliche Figur der Landschaft unterzuordnen, die um 1915 Richtung Expressionismus tendieren.
Mit seiner Frau besucht er oft die Innerschweiz und ist angetan von der Berg- und Seenlandschaft, die ihn zu Gemälden inspiriert. Ab 1918 verbringt er jeweils die Sommermonate in einer Alphütte auf dem Klausenpass. In der Abgeschiedenheit der Bergwelt entstehen zahlreiche Landschaftsbilder, die sein pantheistisches Lebensgefühl widerspiegeln, nämlich die Einbindung des Menschen und der Natur in eine kosmische Weltordnung. Er schliesst 1925 Bekanntschaft mit Heinrich Danioth (1896-1953) und Erna Schillig (1900-1993), zwei Kunstschaffende, welche sich dem "Urner Kreis", der sich um Babberger gebildet hat, anschliessen und zu Babbergers wichtigsten Weggefährten zählen.
1920 nimmt Babberger die Lehrtätigkeit für dekorative Malerei und Wandmalerei an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe auf, deren Direktor er von 1923 bis 1930 wird. In dieser Zeit widmet er sich vermehrt überdimensionierten Figurenkompositionen, ornamentalen und dekorativen Flächen. Es entstehen mehrteilige grossformatige Gemälde mit allegorischem Inhalt, in denen er Werden und Vergehen, Harmonie und Lebensglück thematisiert. Parallel dazu richtet er nach wie vor sein Augenmerk auf die Landschaftsmalerei. Durch die Nationalsozialisten wird Babberger 1933 als entarteter Künstler seines Lehramtes enthoben. Er emigriert darauf in die Innerschweiz und lebt bis zu seinem Tod in Altdorf.
August Babbergers Gesamtwerk wird 1936/37 von Karlsruhe nach Altdorf überführt. Seine spätere Lebensgefährtin Erna Schillig, die durch ein Heiratsversprechen Alleinerbin wird, betreut den Nachlass bis 1962. 1956 beginnt sie, Werke an Museen in der Schweiz und Deutschland zu verschenken. Vor allem 1962 gelangen grosse Teile des künstlerischen Nachlasses in den Besitz der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
Cornelia Ackermann